Dir langfristige Ziele zu setzen, ist das eine. Diese aber auch wirklich zu erreichen, ist etwas anderes. Wie gelingt es dir, im wöchentlichen Trubel mit all seinen unvorhersehbaren Ereignissen, den Überblick zu bewahren? Wie schaffst du es, trotz ständiger Planänderungen an deinen wichtigen Zielen „dranzubleiben“ ? Für den dafür notwendigen Fokus nutze ich meine persönliche „Geheimwaffe“…
Die vielleicht wichtigste Erkenntnis zum Thema Selbstmanagement, die ich in den letzten Jahren nach vielen Experimenten mit unterschiedlichen Methoden gewonnen habe, ist diese:
Zwischen guter Planung und guter Umsetzung liegen manchmal Welten.
(Zumindest ging mir das bis vor einigen Jahren noch so…)
Das änderte sich jedoch, als ich nach intensiver Recherche den zentralen Baustein für mein Selbstmanagement fand und „installierte“, der die Bereiche von langfristiger Planung (Jahresziele, Meilensteine) und täglicher Umsetzung (Aufgaben) miteinander verbindet. Er bildet sozusagen die Schnittstelle zwischen strategischer Planung und operativem Geschäft:
Der Wochen-Review.
Regelmäßig angewandt sorgt er dafür, dass ich meine wichtigen Ziele immer im Blick behalte und aktiv dafür sorge, mich diesen auf wöchentlicher Basis Schritt für Schritt zu nähern.
Egal, wie groß sich das tägliche „Chaos“ gerade anfühlen mag und unabhängig von kleinen oder großen Krisen, die das Alltagsgeschäft und das Leben nun mal mit sich bringen:
Der Wochen-Review ist die Schaltzentrale, in der alle Drähte zusammenlaufen und die Weichen in Richtung Erfolg Woche für Woche neu gestellt werden.
Ich kann dir versprechen:
Wenn es dir gelingt, dieses Instrument dauerhaft in deinem Unternehmer-Leben zu verankern, wirst du in deinem Selbstmanagement riesige Fortschritte machen.
Du wirst
• das gute Gefühl haben, an den richtigen Dingen zu arbeiten und deinen Zielen näher zu kommen
• einen Zuwachs von Energie und Gelassenheit spüren, weil du am „3-dimensionalen Erfolg“ arbeitest (mehr darüber in diesem Artikel)
Wenn du den Wochen-Review vor dem Wochenende (z.B. am Freitag Nachmittag) machst, wirst du außerdem
• die Arbeitswoche gut abschließen und mit einem freien Kopf ins Wochenende gehen
• Sonntag Abend beruhigt schlafen gehen und entspannt in die neue Woche starten
Hier sind die 8 Schritte des Wochen-Reviews:
1. Einen besonderen Ort auswählen
2. Die 3-5 größten Erfolge der letzten Woche
3. „After-Action-Review“
4. „Brain-Dump“ und Listen durchsehen
5. Wochen-Vorschau
6. Die wichtigen 3 Wochenziele
7. Selbstfürsorge einplanen
8. Die Erfolge teilen und feiern
1. Einen besonderen Ort auswählen
Für mich hat es sich als sehr hilfreich herausgestellt, mich für den Wochen-Review an einen besonderen Ort zurückzuziehen. Das muss nicht immer derselbe sein – hier experimentiere ich auch gerne. Wichtig ist nur, dass ich Abstand vom Tagesgeschäft habe und die notwendige mentale „Flughöhe“ erreiche, von der aus ich einen guten Überblick habe.
Mein aktueller Lieblingsort dafür ist ein Balkon mit Blick ins Grüne.
Grundsätzlich eignet sich aber auch jeder andere Ort (z.B. eine Bibliothek oder ein Café), solange er mir folgende drei Dinge ermöglicht:
• Konzentration
• Inspiration
• Entspannung
2. Die 3-5 größten Erfolge der letzten Woche
Schreibe sie einfach nacheinander auf. Vielleicht sind dies deine erreichten Wochenziele, vielleicht auch andere erfolgreich abgeschlossene Projekte oder wichtige Schritte.
Wichtig ist nur, dass du dir deiner Erfolge bewusst wirst und sie klar vor dir siehst. Dabei ist es egal, ob diese aus deinem persönlichen, familiären oder beruflichen Lebensbereich stammen.
Das gibt dir Motivation und das sichere Gefühl, deinen wichtigen Zielen näherzukommen. Außerdem bringt es dich in eine positive Stimmung für die nächsten Schritte des Wochen-Reviews.
3. „After-Action-Review“
Was waren die wichtigen 3 Wochenziele (WZ) dieser Woche? Notiere dir für jedes von ihnen:
a) Den aktuellen Stand (in %)
Beispiel:
WZ 1: Marketing-Strategie für Produkt XY fertiggestellt / Stand: 75 %
WZ 2: 4 Neukunden gewonnen / Stand: 50 %
WZ 3: Geburtstagsgeschenk (Fahrrad) für meine Tochter bestellt und montiert / Stand: 100 %
b) Was hat funktioniert?
Auch wenn das Ziel verfehlt wurde, gibt es immer etwas, das gut funktioniert hat. Welche Teilerfolge wurden erreicht, was war hilfreich?
c) Was hat nicht funktioniert?
Was hat gefehlt? Was ist schief gelaufen und warum?
d) Was habe ich daraus gelernt?
• Was werde ich beibehalten?
• Was werde ich besser machen?
• Was werde ich beginnen?
• Was werde ich beenden?
4. „Brain-Dump“ und Listen durchsehen
a) Mache jetzt einen „Brain-Dump“. Schreibe dabei „in einem Rutsch“ und unsortiert einfach alles auf, was dir in den Kopf kommt hinsichtlich
• neuer Ideen
• neuer Projekte
• nächster Schritte
Streiche die uninteressanten Projekte / Aufgaben (Frage: „Was ist es wert, dass ich mich damit jetzt oder später befassen möchte?“)
Übertrage die übrigen Projekte auf die entsprechenden Projekt-Listen.
Übertrage die Aufgaben in deinen Taskmanager.
b) Gehe alle Listen durch (analoge und digitale) und untersuche sie auf unerledigte oder aufgeschobene Aufgaben:
• Inboxen
• Projektlisten
• Mindmaps
• Kalendereintäge
• Notizen
Übertrage alle unerledigten Aufgaben in deinen Task-Manager.
5. Wochen-Vorschau
Schau dir im Kalender die wichtigen Termine und Events der kommenden Woche an. Behalte hierbei auch die familiären und persönlichen Termine im Blick.
Gibt es diesbezüglich irgendwelche vorbereitenden Aufgaben? Gibt es Deadlines, für die noch nächste Schritte geplant werden müssen?
Übertrage wieder alle sich daraus ergebenden Aufgaben in deinen Task-Manager.
6. Die wichtigen 3 Wochenziele für die kommende Woche festlegen
Sieh dir deine Quartalsziele noch einmal genau an und verbinde dich innerlich mit den „Warums“. Aktualisiere diese, falls nötig. (Mehr über die Planung deiner Ziele und die „Warums“ erfährst du in diesem Artikel).
Checke dann deine Projektlisten, Mindmaps und deinen Taskmanager. Leite daraus die wichtigen 3 Wochenziele ab, die du bis Ende der nächsten Woche auf jeden Fall erreichen möchtest, um deine Quartalsziele zu erreichen.
• Das können Meilensteine sein, die mit deinen Quartals- oder Jahreszielen verbunden sind
• Es können auch andere wichtige Projekte sein, die gerade anstehen
• Entscheidend ist: Sie müssen für DICH PERSÖNLICH wichtig sein
7. Selbstfürsorge einplanen
Bedenke: „Selbstmanagement“ bedeutet nicht, deine Zeit zu managen, sondern deine Energie!
Sorge daher bewusst dafür, dass du deinen eigenen „Akku“ wieder auflädst. Plane dazu für die kommende Woche entsprechende Aktivitäten ein, die einige der folgenden Bereiche berücksichtigen:
• Ernährung
• Entspannung
• Bewegung
• Beziehungen
• Spiel und Spaß
• Natur
• Inspiration
• Reflexion
Trage diese Aktivitäten in deinen Kalender ein, denn es sind wichtige Termine mit dir selbst!
(Wenn du zu denjenigen gehörst, denen es schwerfällt, zur eigenen Regeneration Termine mit sich selbst zu vereinbaren, empfehle ich dir auch diesen Artikel. Dort findest du wichtige Tipps und Anregungen, wie du trotz vollem Terminkalender gut für den wichtigsten Menschen in deinem Leben sorgen kannst: Dich selbst!)
8. Die Erfolge der letzten Woche teilen und feiern
Teile deine größten 3-5 Erfolge der vergangenen Woche (siehe Schritt 1) mit deinem „Lieblings-Menschen“. Tauscht euch über eure Erfolge aus und feiert sie miteinander. Dies kann gerade für Paare ein tolles Ritual zum gemeinsamen Wochen-Ausklang oder den Start ins Wochenende sein.
Die erreichten Erfolge oder Meilensteine gemeinsam zu feiern, steigert dein Wohlbefinden, deine Zuversicht und Motivation. Und so bereitet es dich optimal auf die anstehenden großen Aufgaben der nächsten Woche vor.
(Falls du dich grundsätzlich eher schwer damit tust, eigene Erfolge wahrzunehmen und wertzuschätzen, verschaffe dir hierüber am besten auf täglicher Basis mehr Klarheit. Dafür benötigst du nur wenige Minuten. Mehr darüber erfährst du in diesem Artikel.)
Fazit
Viele Selbstständige und Unternehmer arbeiten zu viel im Unternehmen und zu wenig am Unternehmen.
Nicht selten verlieren sie durch den Trubel des Tagesgeschäfts ihre wichtigen Ziele aus den Augen, geraten in ein Hamsterrad der „Geschäftigkeit“ und treten doch gefühlt mehr oder weniger auf der Stelle.
Um große Ziele zu erreichen und den „3-dimensionalen Erfolg“ zu erleben, braucht es meiner Erfahrung nach vor allem die Fähigkeit, eine langfristige Strategie auf wöchentlicher Basis umzusetzen.
Mit einem Aufwand von ca. 1-2 Stunden pro Woche kann der „Wochen-Review“ daher eines der effektivsten Instrumente in deinem Selbstmanagement werden.
Frage:
Nutzt du bereits eine ähnliche Routine wie den „Wochen-Review“? Was ist dir dabei besonders wichtig?
Bitte poste deine Antwort unten im Kommentarfeld.