Das Jahr neigt sich dem Ende zu und manch einer denkt sich heimlich: „Gut, wenn es endlich vorbei ist…“
Dieses Jahr mit all seinen schmerzhaften Einschnitten und Unwägbarkeiten. Das ist eine Möglichkeit, die Situation zu betrachten. Um als „Leader“, als Führungskraft, das Steuer in der Hand zu behalten, ist jedoch ein anderer Blickwinkel notwendig. Mit dem Ausbau von drei wichtigen Führungs-Qualitäten hast du das Rüstzeug, jede schwierige Situation durchzustehen und damit „Unternehmer“ zu bleiben und nicht „Unterlasser“ zu werden. 

Wann immer ich mich als Unternehmer oder einfach als Mensch in einer besonders schwierigen Situation befunden habe, hat mir diese Erkenntnis geholfen:


Die größte Krise in meinem Leben habe ich bereits überstanden.

Und ich bin mir sicher, dass das auch für dich gilt.
Auch du hast die größte Krise in deinem Leben bereits überstanden.


Ja, genau. Du hast richtig gelesen:

Die größte Krise in deinem Leben hast du bereits überstanden.

Das ist offensichtlich. Denn sonst wärst du jetzt nicht hier!


Rufe dir die schwierigste Situation in deinem bisherigen Leben ruhig noch einmal in Erinnerung. Was ist geschehen? Wie hast du darauf reagiert? Wie hast du es geschafft, diese Krise zu bewältigen?


Fest steht: Du hast diese Krise überstanden.

Und mit dieser Erfahrung im Rücken möchte ich heute den Blick auf drei wichtige Faktoren lenken, deren stetiger Ausbau und Weiterentwicklung mir immer wieder dabei geholfen haben, schwierige Situationen durchzustehen.


1. Resilienz


Deine Resilienz, also deine psychische Widerstandskraft, ist stark abhängig von deinem Selbstvertrauen. Dein Selbstvertrauen kannst du bewusst und aktiv stärken, insbesondere, wenn du die folgenden Punkte beachtest:


a) Sorge für dein körperliches Wohlbefinden

Unser Körper beheimatet unseren Geist. Klare und optimistische Gedanken können nur entstehen, wenn zuerst die wichtigsten körperlichen Bedürfnisse befriedigt sind und damit die Grundvoraussetzungen geschaffen wurden.

Sorge also zuerst für:

• ausreichend Schlaf

• ausgewogene Ernährung

• regelmäßige Bewegung


b) Gib deinen Gedanken eine positive Richtung


Statt dich Grübeleien hinzugeben oder katastrophisierenden Gedanken das Feld zu überlassen, entscheide dich besser aktiv dafür, deine Gedanken auf die positiven Erfahrungen zu lenken.
Neuro-Wissenschaftler sind sich sicher, dass unsere bewusst gesteuerten Gedanken sogar in der Lage sind, unser Gehirn physikalisch „umzubauen“. Durch positives Denken können wir offensichtlich die „Verschaltungen“ unserer Synapsen im Gehirn so beeinflussen, dass alte gedankliche „Trampelpfade“ verlassen werden und neue Bahnen für neue Denkmuster entstehen können.


Das gibt dir eine viel bessere Ausgangslage, um im nächsten Schritt statt in „Problemen“, eher in „Lösungen“ zu denken.

Fokussiere deine Gedanken also so oft wie möglich auf:


• die positiven Erfahrungen des Tages (hierfür empfehle ich ein Erfolgstagebuch – mehr dazu in diesem Artikel)

• deine Fortschritte in der Woche (am besten gelingt dies mit einem Wochen-Review – darüber findest du alles in diesem Artikel)


Und wenn du ein Problem, ein Hindernis oder einen Schicksalsschlag betrachtest, frage dich vor allem:

„Was wird dadurch möglich ?“


2. Flexibilität


Wann immer es mir in den letzten Jahren nicht gelungen ist, ein bestimmtes, langfristiges Ziel zu erreichen, lag dies meistens an einer falschen Strategie. Genauer gesagt daran, dass ich zu lange an einer falschen Strategie festgehalten hatte, ja, mich manchmal sogar regelrecht in eine Strategie verliebt hatte.


Flexibilität als Führungsqualität meint daher nicht, die Ziele zu ändern, sondern die Strategie.


Dafür braucht es vor allem eine übergeordnete Ebene, an der ich meine Ziele ausrichte:

Eine Vision.


Eine klare Vision für mein Unternehmen ist wichtig, denn diese ist unabhängig von äußeren Einflüssen. Was auch passieren mag, die Vision kann klar und unverändert bleiben. Strategien hingegen lassen sich jederzeit anpassen und ändern.


Daher:

• sorge für eine klare Vision (halte diese schriftlich fest)

• ändere in einer Krisen-Situation nicht die Ziele, sonder die Strategie


3. Verantwortung


„Führen“ heißt meiner Erfahrung nach vor allem eines: Die Verantwortung übernehmen.


Ich übernehme die volle Verantwortung für die Dinge, die in meinem Verantwortungsbereich liegen. Damit bleibe ich pro-aktiv und richte meine Energie (wie Stephen Covey es ausgedrückt hat) auf meinen Einflussbereich.

Je besser mir dies gelingt, desto mehr kann ich an den Dingen arbeiten, bei denen ich tatsächlich etwas bewirken kann.


Ich konzentriere mich also nicht auf die Probleme und die ungünstigen Umstände in meiner Umgebung. Ich verwende meine Zeit und Energie auch nicht darauf, mich auf die Schwächen anderer zu konzentrieren und diesen die Schuld zu geben. Denn dann würde ich zunehmend re-aktiv handeln und mich zunehmend als Opfer fühlen. Und die daraus entstehende negative Energie würde mich letztlich davon abhalten, mich um die Dinge zu kümmern, bei denen ich etwas bewirken kann. Mein Einflussbereich würde schrumpfen.


Verantwortung zu übernehmen, bedeutet daher vor allem:

• Ich höre auf, zu denken, dass ich Opfer der Umstände bin

• stattdessen mache ich mir klar: Ich habe mehrere Optionen und kann wählen

Der Ausbau dieser drei Fähigkeiten hat mir schon so manches mal (sogar in scheinbar ausweglosen Situationen) geholfen, statt Hindernissen und Problemen, die Chancen und Möglichkeiten zu sehen, die plötzlich um mich herum auftauchten.


Frage:


Hast du auch die Erfahrung gemacht, dass aus einer unerwarteten, problematischen Situation etwas Positives entstehen kann, wenn du deine Haltung veränderst und dir die Frage stellst:

„Was wir dadurch möglich ?“

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