Die letzten Monate waren für viele von uns eine Zeit voller Rückschläge und verfehlter Ziele. Gerade in Zeiten, die durch unvorhersehbare Ereignisse bestimmt werden, können Misserfolge schnell in Frustration und Hoffnungslosigkeit umschlagen. Spätestens in der Krise wird klar: Für langfristigen Erfolg ist nichts so wichtig, wie eine gute Strategie, mit Rückschlägen umzugehen. Bewährt haben sich dabei diese 4 Schritte, die dich schnell wieder „zurück auf Kurs“ bringen


Als Selbständiger und Unternehmer habe ich  in den letzten 20 Jahren insbesondere eines lernen dürfen:

Der richtige Umgang mit Rückschlägen und Misserfolgen ist entscheidend für das Erreichen langfristiger Ziele.


Und ich kann wahrlich sagen, dass es an ernsthaften Krisen in meinem Unternehmer-Leben nicht gemangelt hat.
Vor ca. 10 Jahren stand ich mit meiner ersten Firma kurz vor der Insolvenz. Dies war beruflich sicher die schwerste Zeit meines Lebens. Aber aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ich in dieser Krise sehr viel lernen durfte und persönlich gestärkt daraus hervorgegangen bin.

Leider ist es Teil unserer Kultur, Fehler als etwas Schlechtes und Misserfolge als persönliches Versagen anzusehen. Das kann fatale Folgen haben und schlimmstenfalls dazu führen, dass wir „das Handtuch werfen“ oder – aus lauter Angst vor dem Scheitern –  uns gar keine Ziele mehr setzen.

Dagegen hilft nur eines: Ein grundlegender Perspektivwechsel.

Wenn du die folgenden vier Schritte anwendest, kannst du Rückschläge produktiv für dich nutzen und sogar langfristig in Erfolge verwandeln:


1. Akzeptiere Probleme als etwas Unvermeidliches 

Auf dem Weg zum Ziel kommt es immer zu Hindernissen, Problemen, Fehlern und Rückschlägen. Diese sind grundsätzliche Bestandteile des Vorankommens.
Mache dir also bewusst, dass Rückschläge nicht ein Zeichen für persönliches Versagen sind, sondern grundsätzlich zum Leben dazugehören.
Akzeptiere Misserfolge und Fehler als das, was sie naturgemäß sind:
Ein fester und unvermeidlicher Bestandteil des Lebens. 


2. Lerne, die Rückschläge anzuerkennen und deinen Teil der Verantwortung zu übernehmen

Einem Rückschlag begegnest du am besten, indem du ihn direkt anschaust. Ignorieren oder Leugnen verschlimmert die Situation nur.


Beantworte dazu möglichst ehrlich und schriftlich diese vier Fragen:


1. Was war das Ziel?

Welches Ergebnis wolltest du ursprünglich erreichen?


2. Was ist passiert?

Beschreibe ganz nüchtern, was geschehen ist, ohne dir oder anderen Vorwürfe zu machen und ohne es „schönzureden“.


3. Was hat funktioniert?

Auch wenn das Ziel verfehlt wurde, gibt es immer etwas, das gut funktioniert hat. Welche Teilerfolge wurden erreicht, was war hilfreich?


4. Was hat nicht funktioniert?

Was hat gefehlt? Was ist schief gelaufen und warum?


Diese vier Fragen befähigen dich, einen Rückschlag genau zu analysieren und vollständig zu verarbeiten.
Bedenke: Wenn du die Situation nicht komplett verarbeitest, besteht die Gefahr, dass sich die gleichen Probleme wiederholen!


3. Ziehe die richtigen Lehren daraus 


Frage dich: „Was habe ich daraus gelernt?“ und beginne, die richtigen Schlüsse zu ziehen.


Beantworte dazu diese vier Fragen wieder schriftlich (ich nenne sie die vier „B-Fragen“):


1. Was werde ich beibehalten?

2. Was werde ich besser machen?

3. Was werde ich beginnen?

4. Was werde ich beenden?


Die Antworten helfen dir dabei, nicht mehr „Opfer der Umstände“ zu sein, sondern pro-aktiv handeln zu können. Statt nur ein „Getriebener“ zu sein, nimmst du jetzt selbst das Steuer wieder in die Hand. 


4. Nimm die notwendigen Änderungen vor und beginne, zu handeln

Jetzt heisst es: Die Richtung bestimmen, den Gang einlegen und Gas geben.


Wenn du alle obigen Schritte durchgearbeitet hast, wirst du feststellen, dass ein weiteres Grübeln über die Vergangenheit und das damit verbundene Festhalten an Enttäuschungen nicht mehr notwendig ist.


Hör also auf, in den Rückspiegel zu schauen und richte deinen Blick nach vorne! 


Mit deinem ursprünglichen Ziel kannst du auf zwei Arten umgehen:


a) Verbinde dich erneut mit deinem Ziel

• Gehe auf möglichst emotionale Art mit deinem Ziel in Kontakt und lege dich erneut darauf fest

• Mache dir bewusst, warum du dieses Ziel erreichen möchtest und warum es für dich wichtig ist

• Überlege, was für dich auf dem Spiel steht, was du gewinnst, wenn du dein Ziel erreichst und was du verlierst, wenn du es nicht erreichst


b) Verändere dein Ziel 

Wenn du festgestellt hast, dass dein Ziel einfach nicht zu erreichen ist, überarbeite es und passe es an. Es ist nutzlos, an einem Ziel festzuhalten, dessen Erreichen unrealistisch und eindeutig außerhalb deiner Möglichkeiten ist.

Aber:

• Achte darauf, dass der Grund für die Anpassung nicht reine Bequemlichkeit ist

• Auch dein neues Ziel sollte durchaus herausfordernd, anstrengend und etwas riskant sein


Fazit:

Hand aufs Herz: Der Umgang mit eigenen Fehlern und Misserfolgen fällt den meisten von uns schwer.
Die Gründe dafür liegen unter anderem in der mangelnden „Fehler-Kultur“ unserer Gesellschaft und in einer Erziehung, die uns mit Schuld- oder Schamgefühlen belastet hat, statt uns die notwendigen Techniken zu lehren, produktiv mit Misserfolgen umzugehen.


Die gute Nachricht ist:

Du kannst jederzeit selbst beginnen, deinen Blick auf die aktuelle Situation zu verändern.


Das aktive Verarbeiten von Rückschlägen kann dich sogar befähigen, am Ende mehr zu erreichen, als du dir ursprünglich vorgenommen hattest.


Wenn du die oben genannten vier Schritte durchläufst, wirst du folgendes erreichen:

• Du lenkst den Fokus deiner Wahrnehmung weg von dem Gefühl, versagt zu haben und richtest ihn stattdessen auf die erreichten Fortschritte 

• Du hast das beruhigende Gefühl, deine „Hausaufgaben“ gemacht und deine „Lektionen“ gelernt zu haben

• Daraus gewinnst du wieder Zuversicht und das Gefühl, „alles unter Kontrolle“ zu haben

• Du hast deine Ziele wieder fest im Blick und kennst den richtigen Weg, um sie zu erreichen

Tipp:

Wenn du dich jetzt fragst, welches die schnellste und langfristig erfolgreichste Methode ist, um die in diesem Beitrag beschriebenen „Kurskorrektur-Maßnahmen“ auf regelmäßiger Basis in deinen Unternehmer-Alltag zu integrieren, empfehle ich dir diesen Artikel. Dort enthülle ich meine „Geheimwaffe“, den mächtigen „Wochen-Review“…

Frage:

Wie hat sich in den letzten Wochen dein Umgang mit deinen Zielen oder die Art deiner Planung verändert? 

Was hast du beibehalten, was machst du jetzt anders?

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